Nachdem unsere Stollberger Karateka bereits beim diesjährigen Internationalen Rhein Shiai am Nürburgring erfolgreich in das neue Jahr 2024 gestartet waren, stand am 20.01.2024 in Hard (Österreich) der nächste hochkarätige Wettkampf an, bei dem sich 423 Athleten aus 9 Nationen wie Frankreich, Italien, Österreich, Deutschland, Schweiz, Dänemark, Rumänien, Indien und Israel gegeneinander messen konnten. Mit am Start waren Shayla Müller und Fabienne Baberske sowie Andreas Baberske, der diesmal als Betreuer und Coach fungierte. Komplettiert und unterstützt wurden die 3 dabei wieder einmal durch das Rochlitzer Team um Ralf Ziezio.
Die Anreise erfolgte bereits am Tag zuvor, da die Fahrt mit ca. 6 Stunden doch recht anspruchsvoll war und die Sportler/innen sich in Ruhe die nötige Energie über eine erholsame Nacht holen sollten. So nächtigten allesamt in einem schönen Hostel direkt auf dem Inselplateau in der herrlichen Stadt Lindau am Bodensee und stärkten sich dort mit sehr sehr leckerem Essen in einem italienischen Restaurant, welches ein Geheimtipp werden sollte. Mit einer kurzen gemeinsamen Sightseeing-Tour und einer telefonischen Abstimmung durch den Stützpunkttrainer Ralf Ziezio, der die Sportler/innen aus der Ferne taktisch und mental auf den Wettkampf einstimmte, ließ man den Tag dann anschließend in Ruhe ausklingen.
Nach einer wunderschönen Nacht und einem reichlichen Frühstück startete das Team am nächsten Tag über Bregenz in Richtung Hard (Österreich).
Shayla, die vor 3 Wochen beim Internationalen Rhein Shiai-Turnier am Nürburgring mit dem 3. Platz in der Disziplin Kumite U14 für die größte Überraschung gesorgt hatte und dabei unseren Verein mit Bronze dekorierte, ging in der höheren Kategorie U16 -47kg an den Start. Für sie, die im vergangenen Jahr eine fantastische Entwicklung im Nachwuchskader genommen hatte, bedeutete dies, sich auch mit Gegnerinnen zu messen, die 1 bis 2 Jahre älter waren. Davon ließ sie sich allerdings nicht beeinflussen und starte sehr gut in den Kampf. Ziel war es, Erfahrungen in dieser topbesetzen Altersklasse zu sammeln und dort den ersten Punkt einzustreichen. Shayla aggierte hierbei wendig sowie aktiv und versuchte auch die Abwehrarbeit nicht außer Acht zu lassen. Die erfahrene Gegnerin brauchte lange, um ihr Bollwerk zu knacken. Letztendlich fand sie aber einen Weg und gewann am Ende das Match verdient. Da ihre Gegnerin den Finaleinzug verpasste, endete das Turnier für Shayla leider vorzeitig. Aber auch sie war glücklich, dass sie ihren ersten Punkt erzielen konnte. Shayla nimmt nun einige Hausaufgaben mit und kann richtig stolz auf Ihre Leistung sein.
Im Anschluss daran griff Fabienne in das Kampfgeschehen ein. Sie startete in der Kategorie U16 -54 kg, der Königsdisziplin in dieser Altersklasse, welche mit 22 Sportlerinnen aus 5 Nationen sehr hochgradig besetzt war. Fabienne fand gut in das Turnier hinein und gewann gegen die Schweizerin in Runde 1 souverän mit 4:1. Im Viertelfinale wartete auf sie eine sehr gute Lokalmatadorin aus dem Vorarlberg in Österreich, welche sie aber letztlich durch ein gutes Augenmaß, Präzision und Schnelligkeit mit 3:2 besiegen konnte. Nun ging es im Halbfinale gegen die bärenstarke Italienerin, die ihren Gegnerinnen bis dato nicht den Hauch einer Chance gelassen hatte und ihre Kämpfe bis dahin immer dominierte. Zu Beginn des Kampfes konnte sich Fabienne aber schnell behaupten, setzte ihre taktischen Vorgaben mit Bravour um und ging schnell mit guten Kombinationen 2:0 in Führung. Gegen Ende des Kampfes übernahm dann jedoch die Italienerin das Zepter und setzte ein ums andere Mal entscheidend nach, so dass es beim Stand von 2:2 und 15 Sekunden vor Schluss noch einmal richtig spannend wurde. Fabienne ließ aber nichts mehr anbrennen und konnte die vielen Angriffsversuche ihrer Gegnerin abwehren, wobei sie selbst immer wieder entscheidend nachsetzte. Das Endergebnis von 2:2 und ihr Senshu (Vorteil) bedeuteten für Fabienne den Einzug ins Finale. Dort stand ihr die mehrmalige Medaillengewinnerin bei deutschen Meisterschaften Amira Hamza vom Landeskader aus Baden-Württemberg gegenüber. Doch Fabienne war in diesem Kampf einfach zielstrebiger, hatte den nötigen Biss und wollte sich den verdienten Turniersieg nicht mehr nehmen lassen. Am Ende stand ein ungefährdeter Sieg mit 3:1 zu Buche und Fabienne konnte anschließenden überglücklich den Siegerpokal in Empfang nehmen.
Das sehr gute Abschneiden beim Austrian Karate Championscup rundeten die Rochlitzer mit einem 3. Platz durch Dustin Striesche ab. Nach einer gemeinsamen Teambuildingmaßnahme in Form eines Mentaltraining am Bodensee, traten allesamt am späten Abend dann die Heimreise an.
Die großartigen Ergebnisse auf internationaler Ebene, ob bei diesem Wettkampf, beim Rhein Shiai vor 3 Wochen oder bei den vergangen Turnieren in Tschechien, Belgien, Österreich und Portugal sowie den Nachwuchsturnieren in unserer Region / Sachsen zeigen die großartige Nachwuchsarbeit in unserem Verein. Nun gilt es, auch die kleinen Nachwuchssportler/innen Schritt für Schritt an diese Wettkämpfe, ob national oder international, heranzuführen.
